12.2.06
Besetzung:
Thomas Fitterling: Drums
Eberhard Göler: Gitarre
Michael Weigler: Kontrabass
„two's a duo, three's a band”
Galt bisher für doubled half aus Ulm die englische Redensart „two’s a couple, three’s a crowd“, so darf jetzt, nachdem der Gitarrist Eberhard Göler und der Schlagzeuger Thomas Fitterling in dem Kontrabassisten Michael Weigler ihren Idealpartner gefunden haben, die Abwandlung des kessen Spruches „two’s a duo, three’s a band“ gewagt werden.

Die Musizierpraxis von doubled half double bass ist die freie Improvisation, und da genügt es beileibe nicht, Strukturen einfach nur aufzubrechen oder gänzlich wegzulassen: Die Gestaltung des entstehenden musikalischen Freiraums ist das Thema. Durch die Hinzu nahme eines dritten Instruments, eines double bass zumal, gewinnt dieser Raum an Tiefe. Immer wieder erregend ist dabei, dass ähnlich wie in einem chemischen Verbindungsring, in dem die Valenzen in der Molekularstruktur ständig wandern, auch in diesem Trio die Chemie rundum in Bewegung ist ‑ kurz, dass jeder mit jedem im Duo und doch alle drei gleichzeitig miteinander im Trio spielen.
Offene, zirkuläre Rhythmusstrukturen gewinnen gegenüber der klangmelodischen Puls gestaltung des doubled half-Duos eine weit größere Rolle. Die Dreier-Formation wird dabei nicht zu einem konventionellen Gitarren-Trio, in dem eine Rhythmusgruppe den Sologi tarristen zu bedienen hätte. Die Gleichberechtigung der Bandmitglieder im Gestalterischen ist vielmehr weiterhin Programm, ebenso wie Offenheit und Transparenz der Musik auf ihren Gestaltungsprozess hin.
doubled half double bass spielt vor allem Eigenkompositionen; doch Eigenkompositionen sind kein Dogma, auch Stücke von Thelonious Monk, Ornette Coleman und anderen werden der dhdb-Stilistik unterzogen, und eine Miles-Smiles-Suite mit Themen des gleichnamigen legendären Miles-Davis-Albums ist in Vorbereitung.
doubled half wurde einst von der Kritik mit schönen Worten gefeiert; von „hochmusika lischen Eigenbrötlern“, die „weniger die Stücke spielen, als vielmehr ihren Geist heraus destillieren“, war die Rede, auch von „zwei Individualisten, die eine Reise durch den Kopf unternehmen, die im Bauch endet.“